Einführung: Das Getriebe im Ford Explorer
Der Ford Explorer ist seit Jahren ein beliebter und zuverlässiger SUV, der durch seine fortschrittlichen Antriebssysteme und robusten Getriebe überzeugt. Mit jeder Generation wurden die Getriebe weiterentwickelt, um eine bessere Leistung, Effizienz und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. In diesem Artikel geben wir einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Getriebe, die in den einzelnen Generationen des Ford Explorers eingesetzt wurden, beleuchten häufige Probleme und bieten wertvolle Tipps zur Wartung und Ersatzteilbeschaffung.
Verwendete Getriebe in den verschiedenen Generationen
Die erste bis dritte Generation des Ford Explorers war hauptsächlich mit 4-Gang- und 5-Gang-Getrieben ausgestattet. Diese Modelle verwendeten bewährte, aber teilweise anfällige Komponenten wie das M5OD-R1-Manuellgetriebe, die A4LD-Automatik sowie die 4R55E– und 4R70W-Automatikgetriebe. In den späteren Generationen wurden modernere 6-Gang- und sogar 10-Gang-Automatikgetriebe eingeführt, um die Leistung und Effizienz zu steigern.
Liste der Getriebe nach Generationen
Erste Generation
- 5-Gang M5OD-R1-Handschaltung
- 4-Gang A4LD-Automatik
Zweite Generation
- 5-Gang M5OD-R1HD-Handschaltung (für den Explorer Sport, 2001–2003)
- 4-Gang 4R55E-Automatik (für 4,0 Liter, 1995–1996)
- 4-Gang 4R70W-Automatik (V8-Modelle)
- 5-Gang 5R55E-Automatik (1997–2001)
Dritte Generation
- 5-Gang M5OD-R1HD-Handschaltung
- 5-Gang 5R55W-Automatik
- 5-Gang 5R55s-Automatik
Vierte Generation
- 5-Gang 5R55s-Automatik
- 6-Gang 6R-Automatik
Fünfte Generation
- 6-Gang Ford 6f-Automatik mit Overdrive (Ecoboost I4)
- 6-Gang 6F SeleTShift-Automatik (3,5 Liter)
- 6-Gang 6F SeleTShift mit Paddelschiebern (Sportmodell)
Sechste Generation
- Ford 10R60 10-Gang-Automatik
Lebensdauer der Getriebe
Die durchschnittliche Lebensdauer eines Getriebes im Ford Explorer hängt stark von Wartung, Fahrstil und Modell ab. In der Regel kann man mit einer Lebensdauer zwischen 130.000 und 200.000 Meilen rechnen. Hochwertige Ersatzgetriebe, die regelmäßig gewartet wurden, können sogar noch länger halten. Entscheidend ist die regelmäßige Kontrolle und der Austausch der Übertragungsflüssigkeit.
Kosten für den Austausch eines Getriebes
Die Preise für den Austausch oder die Reparatur eines Getriebes variieren je nach Modell und Region. In der Regel liegen die Kosten zwischen 2.500 und 3.500 US-Dollar. Hier sind einige geschätzte Preise für einzelne Getriebetypen:
- 5-Gang M5OD-R1: ca. 2.000 – 2.500 US-Dollar
- 4-Gang A4LD: ca. 1.500 – 2.000 US-Dollar
- 4-Gang 4R55E: ca. 1.500 – 2.000 US-Dollar
- 4-Gang 4R70W: ca. 3.000 – 3.500 US-Dollar
- 5-Gang 5R55E: ca. 1.500 – 2.000 US-Dollar
- 5-Gang 5R55W: ca. 3.000 – 3.500 US-Dollar
- 6-Gang 6R: ca. 2.500 – 3.500 US-Dollar
Zuverlässigkeit der Ford Explorer Getriebe
Obwohl die meisten Getriebe im Ford Explorer im Laufe der Jahre zuverlässige Dienste leisten, gab es insbesondere in den frühen Baujahren (1991 bis 2005) wiederkehrende Probleme. Dazu zählen vorzeitiger Verschleiß, unregelmäßiges Schalten und Überhitzung. Die Einführung moderner 6-Gang- und 10-Gang-Getriebe ab 2011 sowie die Verbesserungen bei den Materialien und Steuerungssystemen haben die Zuverlässigkeit deutlich erhöht. Modelle ab 2017, inklusive des Explorer ST und Hybrid, zeigen eine deutlich geringere Fehlerquote und gelten als sehr robust.
Häufige Probleme bei den Ford Explorer Getrieben
5-Gang M5OD-R1/R2
Das manuelle Getriebe leidet gelegentlich unter Problemen mit dem hydraulischen Kupplungsaufbau. Ein häufig auftretendes Problem ist der Ausfall des Sklavenzylinders, der einen kompletten Ausbau des Getriebes erforderlich macht.
4-Gang A4LD
Ein häufiges Problem ist der Verlust des Overdrive, verursacht durch Verschleiß im Sprag-Mechanismus oder eine fehlerhafte Einstellung des Kick-Down-Kabels. Zudem können Vordrucklecks an Dichtungen auftreten, die den Flüssigkeitsstand beeinträchtigen und die Schaltfähigkeit verschlechtern.
4-Gang 4R70W
Probleme treten häufig nach der 1-2-Schaltung auf und sind oft auf eine defekte Drehmomentwandlerkupplung zurückzuführen. Ein weiterer häufiger Fehler ist der Verschleiß der Ventilsteuerung, was zu ruckartigen Verschiebungen führt.
6-Gang 6R / 6F / 6R75 / 6R80
Bei den neueren 6R80-Getrieben sind Verschleißerscheinungen an Akkumulatoren im Ventilkörper sowie abgenutzte Steuerventile häufige Ursachen für Schaltprobleme. Übermäßige Schmiermittelverletzungen können zudem zu Überhitzung und vorzeitigem Getriebeversagen führen. Eine regelmäßige Wartung und der Austausch verschlissener Teile sind essenziell, um die Lebensdauer zu maximieren.
Unterschiede zwischen den Getriebevarianten
5-Gang M5OD-R1/R2
Das M5OD ist in den Varianten R1 und R2 erhältlich, wobei R2 für mittelschwere Anforderungen konzipiert ist. Es verfügt über eine vollständige Synchronisation aller Gänge inklusive Rückwärts und ist in einem robusten Glockengehäuse untergebracht, das hohe Steifigkeit bietet.
4-Gang A4LD
Dieses Getriebe wurde durch die Integration eines Overdrive-Ganges modifiziert und in europäischen Modellen im Ford Scorpio sowie in Nordamerika im Bronco II und Ranger verwendet. Es wurde 1995 durch die Nachfolgeversionen 4R44E und 4R55E ersetzt.
4-Gang 4R55E
Die 4R55E wurde mit elektronischer Steuerung aufgerüstet und war in schwereren Anwendungen im Einsatz. Sie ist die Weiterentwicklung der A4LD und wurde später durch die 5R55E abgelöst.
4-Gang 4R70W
Das 4R70W ist eine verbesserte Version des AOD-E-Getriebes, das bessere Beschleunigung und Effizienz bietet. Es nutzt ein höheres Untersetzungsverhältnis für den ersten und zweiten Gang, was den Start beschleunigt und die Kraftstoffeffizienz geringfügig verbessert.
5-Gang 5R55E / 5R55W / 5R55S
Diese elektronisch gesteuerten Automatikgetriebe bieten je nach Variante unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse und Steuerungssysteme. Sie sind in verschiedenen Modellversionen im Einsatz und zeichnen sich durch ihre Flexibilität aus.
6-Gang 6R / 6F
Das 6R ist ein Sechsgang-Automatikgetriebe, das auf der ZF 6HP26 basiert. Es ist für den Einsatz in Längsmotoren mit Hinterradantrieb konzipiert und bietet eine bessere Kraftübertragung sowie eine höhere Effizienz.
Wartung der Übertragungsflüssigkeit im Ford Explorer
Die Übertragungsflüssigkeit spielt eine entscheidende Rolle für die Langlebigkeit und Leistung des Getriebes. Aufgrund der Hitzeentwicklung im Betrieb sollte die Flüssigkeit regelmäßig überprüft und alle 30.000 bis 40.000 Meilen oder alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Die Wahl der richtigen Flüssigkeit ist ebenfalls wichtig:
- Für das 5-Gang M5OD-R1-Handschalter: Mercon V
- Für die Automatik 4A4LD: Mercon V
- Für die 4R55E: Mercon V
- Für die 4R70W: Mercon V
- Für die 5R55E/W/S: Dexron IV oder Mercon V
- Für die 6-Gang-Getriebe: Mercon VI
Fazit: Zuverlässigkeit und Wartung
Obwohl das Getriebesystem im Ford Explorer im Laufe der Jahre Herausforderungen mit sich brachte, haben die Fortschritte in der Technik und Wartung dazu beigetragen, die Zuverlässigkeit deutlich zu verbessern. Eine regelmäßige Wartung, insbesondere der Austausch der Übertragungsflüssigkeit und die Kontrolle auf Verschleiß, sind entscheidend, um die Lebensdauer des Getriebes zu maximieren und kostspielige Reparaturen zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege können Ford Explorer-Modelle auch über große Kilometerleistungen hinweg zuverlässig bleiben und ein angenehmes Fahrerlebnis bieten.