Vergleich von In-Hull- und Thru-Hull-Wandlern für Bootssonarssysteme

Verstehen von Meereswandlern

Marinewandler sind essenzielle Komponenten in der Unterwassertechnik, die es Bootsfahrern ermöglichen, präzise Navigationsdaten, Fischstandorte und Untergrundstrukturen zu erfassen. Bei der Aufrüstung eines Sonarsystems, beispielsweise vom Garmin GSD20 -Sounder auf ein Garmin 3006C, ist die Wahl des passenden Wandlers entscheidend für die Leistungsfähigkeit. Dabei unterscheiden wir hauptsächlich zwischen durch-Hull und In-Hull-Wandlern, die jeweils je nach Rumpftyp, Bootsverhalten und Leistungsanforderungen ihre Vorteile bieten.

Arten von Wandlern

  • Durch-Hull-Wandler: Werden durch eine Öffnung im Rumpf installiert, wobei das Erfassungselement direkt im Wasser liegt.
  • In-Hull-Wandler: Sind im Rumpf integriert und übertragen Schallwellen durch das Material in den Wasserbereich.
  • Umrüst-Wandler: Befestigt am Heck, meist bei kleineren Booten üblich.
  • Schwenkbare Elemente: Variationen der Durch-Hull-Wandler, die auf unterschiedliche Rumpfwinkel abgestimmt sind.

In diesem Beitrag liegt der Fokus auf den Vergleichsmöglichkeiten zwischen In-Hull- und Durch-Hull-Wandlern, insbesondere bei soliden Glasfaser-Rümpfen wie bei einem klassischen 1984er Trojaner Modell.

Funktion und Eigenschaften von In-Hull-Wandlern

In-Hull-Wandler, auch als Schuh- oder Verkleidungs-Wandler bekannt, sind im Rumpf integriert, häufig mit Epoxid versiegelt oder in flüssige Medien eingebettet. Sie senden hochfrequente Schallwellen durch den Rumpf ins Wasser und empfangen die reflektierten Signale, um Echtzeit-Daten zu generieren.

Funktionsweise

Der Wandler sendet Schallimpulse bei Frequenzen um 50 kHz oder 200 kHz durch das Rumpfmaterial. Diese Wellen reflektieren an Objekten unter Wasser und kehren zurück, wo sie vom Wandler in elektrische Signale umgewandelt werden. Die Effektivität hängt stark von der Materialdicke und -zusammensetzung des Rumpfes ab.

Vorteile von In-Hull-Wandlern

  • Keine Rumpfbohrungen notwendig: Die Installation erfolgt ohne Eingriffe in die Rumpfstruktur, was die Integrität des Bootes bewahrt und Leckrisiken minimiert.
  • Einfach und schnell zu montieren: Meist in kurzer Zeit und ohne Spezialwerkzeug durchführbar.
  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Besonders geeignet bei komplexen oder empfindlichen Rümpfen, wo Rumpfbohrungen schwierig sind.
  • Geringer Wartungsaufwand: Nach der Installation sind die Wartungskosten minimal, da der Wandler im geschützten Inneren des Rumpfes liegt.

Nachteile von In-Hull-Wandlern

  1. Signalverlust: Das Material des Rumpfes kann die Signalstärke mindern, was die Reichweite und Empfindlichkeit einschränkt.
  2. Materialeinschränkung: Nur bei festen Glasfaser-Rümpfen effektiv; bei Sandwich- oder Holzkonstruktionen weniger geeignet.
  3. Geschwindigkeitsabhängigkeit: Bei höheren Geschwindigkeiten (>30 Knoten) kann die Signalqualität abnehmen.
  4. Installationsgenauigkeit: Schlechte Anbringung, Hohlräume oder Lufttaschen beeinträchtigen die Leistung erheblich.

Installationstipps für In-Hull-Wandler

  • Wahl des Standorts: Optimal im dritten Drittel des Rumpfes, auf der Mittellinie, in einem festen Glasfaserabschnitt, fern von Hohlräumen.
  • Testphase: Vor der dauerhaften Montage sollte der Wandler mit Wasser gefüllt oder mit einem geeigneten Gelee getestet werden, um die Signalübertragung zu gewährleisten.
  • Montage: Verwendung von langsam aushärtendem Epoxid, um eine luftfreie Verbindung zu garantieren.
  • Rumpfdicke prüfen: Die Dicke sollte auf die Frequenz abgestimmt sein, meist zwischen 0,25 und 1 Zoll für 200 kHz.

Funktion und Merkmale von Durch-Hull-Wandlern

Bei dieser Variante wird ein Loch im Rumpf gebohrt, in das der Wandler eingesetzt wird, wobei das Element direkt dem Wasser zugewandt ist. Oft wird ein Verkleidungsblock genutzt, um den Schallstrahl optimal auszurichten und den Luftwiderstand zu minimieren.

Funktionsweise

Der akustische Wandler hat eine direkte Verbindung zum Wasser, wodurch die Schallwellen ungehindert ausstrahlen und reflektieren können. Diese Methode minimiert den Signalverlust und ermöglicht eine tiefere Reichweite sowie eine verbesserte Zielauflösung. Frequenzen zwischen 50 kHz und 200 kHz sind üblich, wobei einige Modelle auch Chirp-Sonar unterstützen.

Vorteile von Durch-Hull-Wandlern

  • Hochleistungsfähigkeit: Der direkte Wasserkontakt sorgt für maximale Signalstärke und -qualität.
  • Geeignet für hohe Geschwindigkeiten: Funktioniert zuverlässig bei Geschwindigkeiten bis zu 50 Knoten.
  • Robustheit bei rauen Bedingungen: Weniger anfällig für Störungen durch Rumpfinterferenzen.
  • Vielseitigkeit bei Materialien: Funktioniert bei Glasfaser, Holz und Metall, vorausgesetzt, die richtige Modellwahl wird getroffen.

Nachteile von Durch-Hull-Wandlern

  1. Installationsaufwand: Benötigt präzise Arbeit, inklusive Rumpfbohrungen und dichten Versiegeln.
  2. Leckgefahr: Unsachgemäße Abdichtung kann Wasser eindringen lassen und die Bootstruktur gefährden.
  3. Wartung: Regelmäßige Reinigung und Kontrolle der Versiegelung sind erforderlich, um eine optimale Funktion sicherzustellen.
  4. Designeinschränkungen: Nicht ideal bei Booten mit komplexen oder extremen Rumpfwinkeln.

Installationstipps für Durch-Hull-Wandler

  • Standort: Vorwärts des Propellers, Ruders und Kiels, um Turbulenzen zu vermeiden.
  • Verwendung eines Verkleidungsblocks: Für eine präzise Ausrichtung, vor allem bei Rümpfen mit außergewöhnlichem Deadrise-Winkel.
  • Versiegelung: Hochwertiges, marinegeeignetes Dichtmittel verwenden und regelmäßig auf Verschleiß prüfen.
  • Fachgerechte Installation: Bei Unsicherheiten einen Fachmann beauftragen, um Wasserdichtigkeit und Funktion zu garantieren.

Vergleichstabelle: In-Hull- versus Durch-Hull-Wandler

Merkmal In-Hull-Wandler Durch-Hull-Wandler
Installation Keine Bohrungen, im Rumpf integriert Erfordert Bohrungen, externe Montage
Leistungsfähigkeit Begrenzt durch Materialdicke, weniger effektiv bei hoher Geschwindigkeit Hervorragende Tiefenreichweite und Hochgeschwindigkeitsleistung
Kompatibilität mit Rumpfmaterialien Nur bei soliden Glasfaser-Rümpfen Vielseitig bei Glasfaser, Holz und Metall
Wartung Sehr gering, geschützt im Rumpf Regelmäßige Kontrolle der Dichtheit erforderlich
Kosten Günstiger in der Anschaffung Höhere Kosten durch Installation und Hardware
Risiko Kein Leckrisiko Potential für Wassereintritt bei unsachgemäßer Montage

Leistungsvergleich

In den meisten Fällen bieten Durch-Hull-Wandler aufgrund des direkten Wasserzugangs eine bessere Signalqualität und Reichweite. Hersteller wie Airmar haben In-Hull-Modelle entwickelt, die durch spezielle Keramikelemente und Korrektursysteme die Signalqualität verbessern, können jedoch bei extremen Bedingungen hinter einem echten Durch-Hull-Wandler zurückbleiben. Für ein älteres Boot wie den 1984er Trojaner ist ein In-Hull-Wandler ausreichend für flache Gewässer, während für tiefere oder schnellere Fahrten ein Durch-Hull-Modell vorzuziehen ist.

Auswahl des optimalen Wandlers für Ihr Boot

Die Entscheidung hängt maßgeblich von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Material und die Dicke des Rumpfes, die Fahrgewohnheiten sowie das Budget. Eine sorgfältige Analyse dieser Punkte hilft, die passende Lösung zu finden.

Wichtige Überlegungen

  • Rumpfmaterial: Bei soliden Glasfaser-Rümpfen sind beide Wandler geeignet. Bei Sandwich- oder Holz-Rümpfen ist eher der In-Hull-Wandler zu favorisieren.
  • Fahrstil: Bei Geschwindigkeiten über 30 Knoten und bei tiefem Wasser ist ein Durch-Hull-Wandler empfehlenswert.
  • Budget: In-Hull-Modelle sind kostengünstiger, während Durch-Hull-Wandler teurer sind, dafür aber bessere Leistung bieten.
  • Installationspräferenzen: Wenn keine Bohrungen gewünscht sind, ist der In-Hull-Wandler die bessere Wahl.

Empfehlungen von Experten

Marine-Elektronikfachleute empfehlen, bei festen Glasfaser-Rümpfen mit einer In-Hull-Lösung zu beginnen, vor allem wenn die invasive Installation problematisch ist. Die offizielle Unterstützung von Marken wie Airmar bestätigt, dass bei korrekter Montage die Leistung vergleichbar ist, jedoch bei anspruchsvollen Bedingungen oder größeren Booten die Durch-Hull-Varianten die bevorzugte Option bleiben.

Praktisches Fallbeispiel: Der 1984er Trojaner

Bei einem klassischen 1984er Trojaner mit dickem Glasfaser-Rumpf bietet sich die Möglichkeit, zwischen In-Hull- und Durch-Hull-Wandlern zu wählen. Der In-Hull-Wandler, wie der Airmar P79, ist kostengünstig und einfach zu installieren. Eine alternative Lösung ist die Nutzung eines vorhandenen Durch-Hull-Steckers für das Garmin GT15M-THF, was eine minimale Invasion bedeutet und die Vorteile der hohen Reichweite und der Chirp-Technologie nutzt.

Preise und technische Daten

Modell Typ Frequenz Leistung Maximale Tiefe Preis (USD)
Airmar P79 In-Hull 50/200 kHz 600 W 800 Fuß 199,99
Airmar B619 Durch-Hull 50/200 kHz 600 W 1.000 Fuß 249,99
Garmin GT15M-THF Durch-Hull 85–165 kHz 600 W 1.900 Fuß 399,99
Garmin GT17M-THF Durch-Hull 80–160 kHz 1.000 W 2.500 Fuß 499,99

Hinweis: Die genannten Preise sind ungefähre Angaben ohne Installationskosten. Für Durch-Hull-Modelle können zusätzliche Ausgaben für Verkleidungsblöcke (50–100 USD) und professionelle Montage entstehen.

Entscheidungsdiagramm: Auswahl des optimalen Wandler-Typs

Ein Flussdiagramm, das den Nutzer durch die wichtigsten Fragen führt, angefangen bei Material, Geschwindigkeit bis hin zu Tiefenanforderungen, erleichtert die richtige Entscheidung.

Erfahrungen von Bootsfahrern

  • Positive Erfahrungen mit In-Hull: Nutzer berichten, dass Modelle wie der Airmar P79 bei festen Glasfaser-Rümpfen zuverlässig bis zu 200 Fuß und bei Geschwindigkeiten bis 40 Meilen pro Stunde funktionieren.
  • Präferenz für Durch-Hull: Einige Bootseigner, wie „Guard Bum“, favorisieren trotz anfänglicher Bedenken die Lösung mit einem vorhandenen Stecker, um die Installation minimal invasiv zu halten.
  • Wichtige Tipps: Tests mit Wasserbeuteln oder KY-Gelee vor der endgültigen Montage sind bei beiden Varianten unerlässlich, um Hohlräume und Lufttaschen zu vermeiden.

Fazit

Die Entscheidung zwischen In-Hull- und Durch-Hull-Wandlern hängt maßgeblich von den spezifischen Eigenschaften des Bootes, den Leistungsanforderungen und den persönlichen Präferenzen ab. Für den klassischen 1984er Trojaner mit robustem Glasfaser-Rumpf bietet sich eine In-Hull-Option wie der Airmar P79 an, die kostengünstig und einfach zu installieren ist. Für tiefere Wasser oder hohe Geschwindigkeiten ist jedoch der Durch-Hull-Wandler die bessere Wahl, trotz des höherem Installationsaufwands. Eine sorgfältige Analyse der individuellen Bedingungen, Beratung durch Fachleute und praktische Tests sind der Schlüssel zu einem optimalen Sonarsystem.

Mit der richtigen Wahl maximieren Sie die Leistung Ihres Sonarsystems und verbessern Ihre Navigation und Fischfang deutlich. Viel Erfolg bei der Auswahl und Happy Bootfahren!

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